Muttermale und Hautkrebs: Die Beethoven Klinik klärt auf

Trotz zahlreicher Aufklärungskampagnen steigt die Zahl der Hautkrebserkrankungen an. Woher aber weiß ich, ob ein Muttermal gefährlich ist und wie kann ich mich schützen? Anlässlich des Weltkrebstages, klärt unsere Dermatologin Christina von der Chevallerie auf.

BeethovenWeltkrebstag2016

Das ‚maligne Melanom’ (schwarzer Hautkrebs) ist nicht nur die häufigste Krebserkrankung der Haut. Es ist auch die bösartigste und kann sich trotz kaum wahrnehmbarer Symptome über die Blutbahn und das Lymphsystem im ganzen Körper verbreiten. Früh erkannt liegt die Heilungsrate bei rund 100%. Was also kann ich tun, um ein Melanom früh zu erkennen und wie kann ich vorbeugen?

Braun gebrannt? Mit gesund hat das nichts zu tun

In der westlichen Welt assoziieren wir eine gebräunte Haut mit Gesundheit. Für uns bedeutet das: Wir halten uns viel draußen auf und nehmen am Leben teil. Dabei wissen die meisten, dass UV-Strahlung schädlich ist und für die meisten Hautkrebserkrankungen verantwortlich ist. Viele Menschen aber schützen sich trotz besseren Wissens nicht ausreichend. Gerade aus dem Urlaub will man gut gebräunt zurückkommen und verbringt dann stundenlang in der Sonne.

Vor allem die Mittagssonne sollte vermieden werden, was aber nicht bedeutet, dass – vor allem im Sommer – nicht auch morgens und am Abend schädliche Strahlung von der Sonne ausgeht. Höchstens 15 Minuten sollte man sich ungeschützt dem Sonnenlicht aussetzen (für die Vitamin-D-Produktion ist das sogar förderlich). Dann aber muss auf Hautcremes mit UV-Schutz zurückgegriffen werden. Auch wer sich primär im Schatten aufhält und direkte Sonnenstrahlung vermeidet, muss sich schützen. Gleiches gilt beim Schwimmen, wo das Sonnenlicht durch das Wasser sogar noch potenziert wird.

Wann ist ein Muttermal auffällig?

In Deutschland wurde im letzten Jahr etwa 18.000 Mal schwarzer Hautkrebs diagnostiziert. Dabei sind Frauen zu gleichen Teilen betroffen, wie Männer. Vor allem bei Menschen zwischen 45-60 entwickeln sich maligne Melanome und in der Regel gilt: Je mehr Muttermale, desto höher ist das Risiko. Der Grund: die Großzahl der Melanome entwickelt sich aus einem bestehenden Muttermal. Doch woher weiß ich, ob ein Muttermal harmlos oder gefährlich ist?

Wenn einer oder mehre der folgenden Punkte zutrifft, sollten Sie einen Dermatologen aufsuchen:

  • Ein Muttermal sieht ganz anders aus, als andere Muttermale
  • Ein Muttermal wächst merklich
  • Ein Muttermal verändert sich in Form und/ oder Farbe
  • Die Farben innerhalb eines Muttermals sind unterschiedlich
  • Ein Muttermal blutet, juckt oder sondert Flüssigkeit aus
  • Das Muttermal entwickelt Schuppen
  • Der Rand eines Muttermals ist unregelmäßig

Gerade Menschen, die zu einer hohen Risikogruppe gehören (also im Alter von 45-60 mit vielen Muttermalen), sollten ihre Muttermale regelmäßig selbst untersuchen. Bei Männern entwickeln sich Melanome häufig am Rücken, bei Frauen eher am Unterschenkel. Trotzdem sollten möglichst alle Muttermale begutachtet werden. Etwa einmal im Jahr sollten Sie sich von einem Dermatologen untersuchen lassen, auch wenn nicht alle Kassen diese Leistung übernehmen.

Hautkrebs wird unterschätzt

Da bei früher Erkennung Hautkrebs in rund 100% aller Fälle entfernt wird und sich nicht weiter im Körper ausbreitet, unterschätzen viele Menschen die Gefahr. Doch: Hautkrebs ist die häufigste aller Krebsarten. Und wenn ein Melanom in die unteren Hautschichten vordringt, kann es sich über das Lymphsystem oder die Blutbahn schnell im Körper ausbreiten und Metastasen bilden.

In diesen Fällen muss dann mitunter radikal operiert werden. Das bedeutet, dass viel Gewebe, aber auch Muskeln und Knochen entfernt werden müssen. Für Menschen mit Hautkrebs im Gesichtsbereich geht dies dann mit sichtbaren und teilweise irreversiblen Entstellungen einher, die nur mit Hilfe einer Epithese, also einer Silikon-Prothese für das Gesicht, bedeckt werden können. Etwa 3.000 Menschen in Deutschland sterben jährlich an den Folgen einer Hautkrebserkrankung.

Die Beethoven Klinik bittet um Ihre Mithilfe!

Als Fachärztin für Dermatologie bin ich mir der vielen Risiken bewusst, die mit dem Thema Hautkrebs einhergehen. Daher bitte ich Sie, auf sich aufzupassen. Schützen Sie sich vor zuviel UV-Strahlung und behalten Sie Ihre Muttermale im Auge!

Ich möchte Sie auch auf die Deutsche Hautkrebsstiftung aufmerksam machen. Diese hat sich zur Aufgabe gemacht, Mittel zu sammeln, um Hautkrebs zu bekämpfen. Vor allem werden Wissenschaftler gefördert, die sich mit Ursachen, Prävention, Diagnostik und Therapie der diversen Hautkrebsarten auseinandersetzen.

Der diesjährige Weltkrebstag am 4.2., findet unter dem Motto „Wir können. Ich kann.“ statt. Damit soll darauf aufmerksam gemacht werden, dass man sowohl gemeinsam, als auch individuell zum Kampf gegen den Krebs beitragen kann.

AUCH SIE KÖNNEN HELFEN UND SICH AM KAMPF GEGEN DEN HAUTKREBS BETEILIGEN! Spenden Sie und unterstützen Sie die Arbeit der Deutschen Hautkrebsstiftung

KontoNr. 887 44 55, Commerzbank Düsseldorf (BLZ 300 400 00).

Die Beethoven-Klinik bedankt Sich für Ihre Mithilfe!

Ihre Christina von der Chevallerie