Stresspickel und Hautausschlag durch Stress – Wie hängt unser psychisches Gleichgewicht mit unserer Hautgesundheit zusammen?

Dass das Wohlergehen unserer Psyche und körperliche Symptome zusammen hängen, ist nicht erst seit gestern bekannt. Die Reaktionen der Haut auf ein seelisches Ungleichgewicht wurden dabei jedoch lange unzureichend erforscht. Dabei gehören Stresspickel oder anderer Hautausschlag durch Stress zu den häufigen und schnellen Reaktionen des Körpers, wenn psychischer Leidensdruck besteht.

Stresspickel, Rötungen, Ausschläge und Ekzeme, trockene, juckende Haut oder sogar die Verschlechterung der Neurodermitis: Viele Menschen, die sich in stressigen Lebensphasen oder unter psychischem Leidensdruck zusätzlich mit unangenehmen Hautreaktionen beschäftigen mussten, kennen das Problem. Lange wurden psychologische Ursachen für Hauterkrankungen jedoch in der Diagnose und Behandlung vernachlässigt.

Das Forschungsfeld der Psychosomatischen Dermatologie oder auch Psychodermatologie nimmt den Zusammenhang von Stress und Symptomen der Haut näher unter die Lupe und kann heute mit Sicherheit bestätigen, dass die Haut als größtes Organ unseres Körpers auf Stress und psychisches Ungleichgewicht reagiert, die Haut kann also zu Recht als Spiegel unserer Seele bezeichnet werden.

Fahle Haut, Stresspickel und juckende Haut – die ersten Hilferufe der Haut bei Stress

Jeder Mensch reagiert anders auf Stress. Während einige Menschen resistenter auch gegen längere stressige Phasen sind und selbst nach zwei Monaten 60-Stunden Wochen immer noch mit strahlendem Teint zur Arbeit erscheinen, bemerken andere bereits nach einer Woche Überlastung die ersten Stresspickel auf der Haut.

Ohne Frage: Was zu Stress führt, ist individuell unterschiedlich, daher sollten Sie auch immer sensibel mit den Stressauslösern anderer Menschen umgehen. Was der Einen den Schlaf raubt, ist für die Andere nur Ansporn, sich noch mehr anzustrengen, um die Probleme zu lösen.

Hautausschlag durch psychischen StressAuch wie schnell und in welcher Form die Haut auf Stress reagiert, ist individuell unterschiedlich. Wer zu trockener Haut neigt, klagt eventuell schnell über extrem trockene und juckende Haut oder sogar Neurodermitis. Fettige Haut entwickelt eventuell schneller Stresspickel, Hautunreinheiten oder sogar Akne durch Stress. Bei anderen wiederum sieht die Haut durch Stress und Schlafmangel lediglich leblos und fahl aus.

Fest steht: Wenn Sie in stressigen Phasen ungewöhnliche Reaktionen Ihrer Haut bemerken, sollten Sie Ihr Leben möglichst entschleunigen oder zumindest bewusst Phasen der Erholung einbauen. Auch psychische Probleme verursachen im Körper Stressreaktionen und können ebenso zu stressbedingtem Hautausschlag und –reaktionen führen.

Hautausschlag durch Stress – Stressbedingte Neurodermitis & Co.

Wenn die ersten Warnsignale nicht zu einer Umstellung der Lebensweise oder Behandlung psychischer Probleme führen, kommt es nicht selten zu einer Verschlechterung des Hautzustands, der dann wiederum einen weiteren Stressfaktor hinzufügt und zum allgemeinen Unwohlsein beiträgt.

Personen mit Hautausschlägen, Akne und anderen Hautproblemen fühlen sich nicht selten stigmatisiert in unserer Gesellschaft. Gesunde, strahlende Haut wirkt wiederum attraktiv, dynamisch und sympathisch auf das Gegenüber.

Stressebdingter Hautausschlag, NeurodermitisViele Personen, die unter Stress leiden und stressbedingte Hautprobleme entwickeln, geben diesen jedoch oft nicht ausreichend Aufmerksamkeit, der Fokus ist auf die Stress verursachenden Probleme gerichtet und der Hautzustand verschlimmert sich langsam aber stetig. Über die Zeit können sich so auch bei Menschen, die zuvor nicht mit Hautproblemen zu kämpfen hatten, schwerwiegendere Symptome wie Spätakne, Entzündungen, Ekzeme oder Nesselsucht entwickeln.

Personen, die unter Neurodermitis leiden, bemerken meist eine deutliche Verschlechterung Ihrer Neurodermitis durch Stress. Ähnliches gilt für die Schuppenflechte, auch hier sind meist eine erbliche Veranlagung oder Allergien vorhanden. Der Stress ist dann oft der Auslöser, der dazu führt, dass die Hauterkrankung sich ausbildet und sichtbar wird.

Doch was passiert in unserer Haut bei Stress?

Die Stresshormone Adrenalin und Cortisol

Das Stresshormon Cortisol - Was passiert bei erhöhtem Cortisolspiegel?In der Evolution des Menschen war der Stressmechanismus eigentlich dazu vorgesehen, uns bei drohender Gefahr reaktionsfähiger, kräftiger und schneller zu machen. Der Körper schüttet Adrenalin und Noradrenalin aus, die Organe, die ehemals für zum Beispiel eine schnelle Flucht wichtig waren, wie etwa das Herz, die Lunge und die Muskeln, werden dadurch dazu angeregt, kraftvoller zu arbeiten. Der Blutdruck erhöht sich und diese Organe werden stärker durchblutet – während die Blutzirkulation gleichzeitig in anderen Organen wie etwa der Haut gemindert wird.

Gleichzeitig werden durch diese Stresshormone Entzündungsprozesse ausgelöst und Abwehrzellen des Immunsystems wandern aus dem Blut ins Gewebe, um dort eventuelle Krankheitserreger zu bekämpfen. Denn körperliche Stressreaktionen werden auch bei bakteriellen oder anderen Erkrankungen, wie etwa einem Tumorbefall, ausgelöst, die Ausschüttung von Adrenalin dient also auch dem inneren Abwehrmechanismus des Körpers gegen unerwünschte Zellen.

Um diese Entzündungsprozesse wieder auszugleichen, wird kurz darauf das Stresshormon Cortisol ausgeschüttet. Adrenalin und Cortisol gehören also zu der selbstregulierenden Hormonreaktion, die den Körper schützen soll, indem sie die Immunabwehr in „Gefahrensituationen“ reguliert.

Doch was passiert bei dauerhaftem Stress?

Stresspickel und Hautprobleme durch Stress beruhen oft auf einem gestörten Cortisolspiegel

Wenn der Cortisolspiegel aufgrund von dauerhaftem Stress stetig erhöht bleibt, hat dies schwerwiegende Folgen für unsere Gesundheit – auch die Gesundheit unserer Haut. Menschen mit dauerhaft erhöhtem Cortisolspiegel nehmen häufig schneller an Gewicht zu, fühlen sich müde und energielos und leiden unter Depressionen. Dabei bedingt das eine das andere und ein erhöhter Cortisolspiegel wird weiter durch einen chronischen Schlafmangel begünstigt. Was unsere Haut angeht, ist das Cortisol mit Schuld an der Zunahme von Pickeln, Hautirritationen und Entzündungen, denn es schwächt die natürliche Barrierefunktion der Haut, fördert einerseits die Talgproduktion und mindert andererseits die Eigenschaft der Haut, Feuchtigkeit zu speichern. Der perfekte Nährboden also für Hautunreinheiten bei gleichzeitig trockener, spannender Haut.

Außerdem wird die Zellerneuerung verlangsamt, die Haut regeneriert sich nicht mehr so schnell, wodurch sie schnell fahl und müde aussieht.

Ebenso kann auch das Gegenteil schwerwiegende gesundheitliche Folgen und Hautprobleme auslösen. Personen, die in ihrer Kindheit chronischer Stressbelastung ausgesetzt waren, können später ebenso unter einem gestörten Gleichgewicht der Stresshormone leiden. In vielen Fällen schüttet der Körper dann irgendwann nicht mehr ausreichend Cortisol aus, was in Zeiten mit hoher Stressbelastung dazu führt, dass den durch die Adrenalinausschüttung freigesetzten Entzündungsprozessen dann nicht mehr Einhalt geboten wird – und sich Entzündungen der Haut, Neurodermitis & Co ungehindert entwickeln können.

Stress lässt uns schneller altern

Bleibt also der Cortisolspiegel über einen längeren Zeitraum gestört, haben wir mit Hautproblemen zu kämpfen. Doch nicht nur das, unsere Haut altert auch schneller!

Denn die trockene Haut bei erhöhtem, dauerhaftem Stress beruht darauf, dass das Cortisol die Kollagenfasern in unserer Haut angreift. Hinzu kommt, dass das Cortisol zu einem schnelleren Abbau unseres genetischen Materials führt und das Auftreten von freien Radikalen im Körper fördert.

Die Folgen sind bekannt: Falten, erschlaffende Haut und ein allgemein verschlechterter Hautzustand.

Hautausschlag durch Stress – Was tun?

Was hilft also, wenn Sie an dem Punkt angekommen sind, an dem sich ihr psychischer Stress auf der Haut zeigt? Je nachdem, mit welchen Symptomen sie am meisten zu kämpfen haben, müssen Sie mit verschiedenen Maßnahmen ansetzen, um die Symptome zu lindern.

Gleichzeitig gilt jedoch, dass es langfristig nur hilft, an der Ursache der stressbedingten Hautprobleme zu arbeiten:

Stress reduzieren – Ihrer Haut und Gesundheit zuliebe!

Wenn Sie von der obigen Darstellung, was bei Stress in Ihrem Köper passiert, noch nicht überzeugt sind, blicken Sie in den Spiegel und in die Vergangenheit. Wie haben Sie sich in entspannten Zeiten im Vergleich zu Stressphasen gefühlt? Und wie hat Ihre Haut jeweils auf solche Situationen reagiert?

Reine Haut bekommen - Stress reduzierenNatürlich ist es nicht immer einfach, Stress zu reduzieren. An uns werden heute viele Anforderungen gestellt, denen wir nicht immer gerecht werden können. Das ist menschlich, lassen Sie sich also nicht noch mehr davon stressen, dass Sie einmal nicht „perfekt“ sind. Und lernen Sie, auch mal Nein zu sagen!

Achten Sie darauf, sich bewusst Zeit für sich selbst zu nehmen und zu entspannen, was auch immer das für Sie bedeutet. Auch kleine Auszeiten helfen oft schon, der kleine Spaziergang in der Mittagsause, eine wöchentliche Massage, abends Telefon und Computer einmal früh ausschalten und sich Zeit für Freunde oder den Partner nehmen… Holen Sie sich außerdem professionelle Hilfe (egal, ob in Form eines Psychologen oder Coaches) und erlernen Sie Entspannungstechniken, die Sie in Ihren Alltag einbauen.

Erste Hilfe bei stressbedingten Hautproblemen

Wenn Sie länger unter Stress leiden und Anzeichen wie Stresspickel für einen erhöhten Cortisolspiegel auf Ihrer Haut sehen, versuchen Sie mit den folgenden Tipps, die Symptome so weit wie möglich zu lindern:

  • Die Haut ist nun sehr empfindlich. Verzichten Sie also generell auf aggressive Inhaltsstoffe in Ihren Reinigungs- und Pflegeprodukten, um die natürliche Schutzbarriere Ihrer Haut nicht noch weiter zu schwächen. Optimal sind hier milde Hautpflegeprodukte mit natürlichen Inhaltsstoffen oder medizinisch entwickelte Hautpflege. Verzichten Sie außerdem auf zu viel Hautpflegeprodukte mit unterschiedlichen Inhaltsstoffen. Dies könnte die Haut nur zusätzlich reizen und allergische Reaktionen hervorrufen.
  • Stresspickel - Pickel durch StressZur Reinigung sollten Sie außerdem nur lauwarmes, niemals heißes Wasser verwenden, da dieses die Haut nicht nur zusätzlich austrocknet sondern auch ihre Barrierefunktion unnötig angreift.
  • Gönnen Sie Ihrer Haut regelmäßig ein Peeling, um ihr zu helfen, die verhornten, abgestorbenen Hautzellen zu entfernen. Bei Bedarf auch mehrmals die Woche sofern ein sanftes Peeling genutzt wird.
  • Viel trinken! Gerade wenn Ihre Haut weniger Feuchtigkeit speichern kann, ist eine konstante Flüssigkeitszufuhr wichtig.
  • Unterstützen Sie den Feuchtigkeitsgehalt Ihrer Haut mit milden Feuchtigkeitsmasken, einmal die Woche, wie etwa mit der Hydrating B5 Masque von SkinCeuticals.
  • Wenn Sie Stresspickel und andere Hautunreinheiten durch Stress entwickeln, sollte Sie möglichst auf ölhaltige Reinigungs- und Pflegeprodukte verzichten.
  • Und zu guter Letzt: Schlafen Sie viel! Das senkt das Stress- und Cortisol-Level und sie können sich erholt und entspannter dem neuen Tag widmen.
  • Bei Juckreiz aufgrund von stressbedingten Hautausschlägen können Pflegeprodukte mit den natürlichen Inhaltsstoffen Aloe Vera, Shea Butter, Avocado- oder Mandel-Öl, aber auch Kamille helfen.

Wenden Sie sich gerne an uns, wenn Sie unter Stresspickeln, trockener, juckender Haut oder anderen Hautproblemen durch Stress leiden, wir beraten Sie gerne zur richtigen Pflege.

Einen entspannten Start in das Wochenende!

Beethoven 5.13 Redaktion

Die Beethoven 5.13 Redaktion fördert den Informationsaustausch und Kontakt der Privatklinik zu unseren Patientinnen und Patienten. Sie informiert zu aktuellen oder allgemein interessanten Themen aus der Klinik, der plastischen Chirurgie, ästhetischen Medizin und von unseren Behandlungen der apparativen Kosmetik. So sind Sie immer auf dem neuesten Stand!

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