Cellulite oder Lipödem – wo ist der Unterschied?
Lipödem und Cellulite sehen sich zum Verwechseln ähnlich? Das könnte man auf den ersten Blick meinen, doch sind das Lipödem und Cellulite trotz einiger Gemeinsamkeiten eine ganz andere Sache. Was die Unterschiede sind und wie Sie mit dem Lipödem oder Cellulite umgehen können, erläutern wir im Folgenden.
Dellen an der Hautoberfläche, besonders an den Oberschenkeln, sind den allermeisten Frauen oft schon während der Pubertät ein Begriff. Immerhin leidet die Mehrheit des biologisch weiblichen Geschlechts an Cellulite, noch besser bekannt als Orangenhaut.
Ist das Bindegewebe schwach entsteht Cellulite?
Die mehr oder weniger charmante Bezeichnung Orangenhaut meint die Veränderung des Unterhautfettgewebes meist im Bereich des Gesäßes und der Oberschenkel. Weil wie Haut von außen an die Schale einer Orange erinnert, hat sich für Cellulite der vielleicht saloppe und doch treffliche Name etabliert.
Obgleich es sich um eine nicht-entzündliche Veränderung des Binde- und Fettgewebes handelt, interessieren sich die meisten Frauen für die Ursachen von Cellulite und noch vielmehr dafür, die Cellulite effektiv zu bekämpfen oder zumindest zu reduzieren.
Genau genommen ist nicht schwaches Bindegewebe für das Entstehen von Cellulite verantwortlich; sondern der Aufbau des weiblichen Bindegewebes: Es umfasst Faser mit dehnbaren Zwischenräumen, die parallel verlaufen und reichlich Speicherplatz (für Wasser und Fett) bieten. Durch eine Art von Druck von darunterliegendem Fettgewebe auf das Bindegewebe treten schließlich die Dellen hervor. Meist betrifft das die Beine.
Cellulite Behandlung – Vielzahl von Methoden gegen ein ästhetisches Merkmal
Zu den vielen Möglichkeiten die Cellulite zu behandeln – wir nennen hier nur zwei – zählt eine Kombinationstherapie mit dem Diamond Applikator. Dabei werden zum Ziel der sanften Hautstraffung sowohl Lymphdrainage, Wärmetherapie und Infrarotlicht angewendet, um die Kollagenbildung des Körpers anzuregen.
Inzwischen hat sich auch die Cellulite Behandlung weltweit etabliert, bei der in einem minimalinvasiven Verfahren die Hautdellen dort bekämpft werden sollen, wo sie entstehen, unter der Haut.
Eine Cellulite-Behandlung stößt zwangsläufig an ihre Grenzen, aber gute Pflege ist stets vorteilhaft bei solchen Hautphänomenen und im Ergebnis nicht zu unterschätzen!
Jedoch bringt es uns zu einem überaus wichtigen Punkt: Die cellulitebedingte Hautveränderung ist ein rein ästhetisches Merkmal – und nicht etwa eine Krankheit! Damit ist ein zentraler Unterschied zwischen dem Lipödem und Cellulite benannt: Das Lipödem ist ganz im Gegensatz zu Orangenhaut eine klassifizierte Erkrankung. Die Dellen auf der Haut alleine stellen kein Problem für den Körper dar.
Starke Cellulite oder Lipödem – klarer pathologischer Unterschied
In der Frage, ob einfach “nur” starke Cellulite oder gar ein Lipödem vorliegt, liegen die Unterschiede also klar in der Pathologie (Krankheitslehre).
Ein Lipödem lässt sich nicht auf ein ästhetisches Merkmal wie Dellen auf der Haut beschränken, sondern geht dahingegen mit unterschiedlichen und unterschiedlich stark ausgeprägten Symptomen einher.
Die Hauterscheinung und Optik von Lipödem-Patientinnen sind nur ein Zeichen, das es in der Folge der Erkrankung zu beachten gilt.
Cellulite – ein Symptom des Lipödems
Cellulite ist also nur ein Symptom des Lipödems, und zwar eines von vielen. Schließlich ist schon im Stadium 1 des Lipödems eine leichte Orangenhaut sichtbar. Sie ist ein Merkmal der Hautbeschaffenheit.
Im Anfangsstadium ist es besonders kniffelig ein Lipödem zu diagnostizieren. Bestimmte Beschwerden von Frauen mit Lipödem Stadium 1 werden leicht irrtümlich anderen Erkrankungen zugeschrieben. Stets gehören verschiedene Erscheinungen der Patientinnen zum Krankheitsbild.
Tritt eine Kälteempfinden an Armen und Beinen auf oder wird beispielsweise an den betroffenen Stellen ein Druck verspürt, können das schon Anzeichen der Fettverteilungsstörung – als diese wird das Lipödem auch bezeichnet – sein. Sind auf der Haut oft blaue Flecken sichtbar, kann das ebenfalls ein Hinweis sein.
Da speziell am Beginn der Erkrankung das Leiden der Frauen individuell verschieden sein kann, verschafft lediglich Besuch bei einem versierten Facharzt oder einer Fachärztin wie den Lipödemspezialist:innen von LIPOCURA® die entsprechende Klarheit.
Im Stadium 1 des Lipödems handelt es sich dabei wie auch bei dem anderen “Extrem”, in der nicht ganz einfachen Unterscheidung zwischen Übergewicht und Lipödem unter Umständen um eine sogenannte Ausschlussdiagnose. Diese ebnet den Weg, um das Problem anzugehen und sich für eine angemessene Lipödem-Behandlung entscheiden zu können.
Mehr als nur Dellen an den Beinen – Lipödem Symptome richtig erkennen
Um auszuschließen, dass es sich bei dem äußeren Erscheinungsbild meistens der Beine um mehr als nur Cellulite handelt, ist es wichtig die Symptome des Lipödems frühzeitig zu erkennen.
Glücklicherweise ist es für alle (auch potentiell) Betroffenen gut zu wissen, dass das Lipödem sehr differenziert durch einen Lipödem-Spezialisten beschrieben werden kann. Das heißt es kann auch zufriedenstellend und umfassend behandelt werden. Lesen Sie dazu mehr auf unserer Service Page zur Lipödem OP oder bei auf der Website von LIPOCURA®, woran Sie ein Lipödem erkennen.
- Das Lipödem wird dabei in mindestens drei Stadien des Lipödems, die auch mit spezifischen Veränderungen der Haut mit sich gehen
- Außerdem gibt es vier Typen der Erkrankung, die sich auf die Zonen, also auf die Körperbereiche beziehen, an denen das Lipödem auftritt.
Denn, Fakt ist, das Lipödem kann bei Frauen nicht nur an den Beinen auftreten, beispielsweise ist es nicht einmal ganz auszuschließen, ob das Lipödem nicht sogar auch am Bauch vorkommen kann.
Handelt es sich um mehr als starke Cellulite, ist eine Lipödem Diagnose unerlässlich
Besteht also der Verdacht, dass es sich bei den Dellen auf der Haut am Bauch und an den Beinen um mehr als nur starke Cellulite handelt, ist eine Diagnose unerlässlich. Ein entscheidender Indikator, um als Betroffene zwischen sowohl Übergewicht als auch Orangenhaut und Lipödem unterscheiden zu können, sind beispielsweise Schmerzen.
Lipödem oder Cellulite – die wichtigsten Gemeinsamkeiten und Unterschiede
Genau wie in der Cellulite Behandlung spielen auch bei der Therapie des Lipödems konservative Therapien eine große Rolle. Dazu zählen Massagen und die Manuelle Lymphdrainage zur Entstauung der Lymphe. Auch eine spezielle Kompressionskleidung kann Entlastung bringen – dies gilt eher, um die Schmerzen, die durch ein Lipödem entstehen, zu lindern.
Während Cellulite mit Dellen auf der Hautoberfläche verbunden ist, bilden sich beim Lipödem im fortschreitenden Stadium so etwas wie Reiskörnchen oder kleine Nudeln unter der Haut. Diese sind nach außen gewölbt und stellen somit einen weiteren, von außen sichtbaren Unterschied zwischen Cellulite und Lipödem dar.
Außerdem können sich selbstverständlich sowohl gesunde Ernährung – im Fall des Lipödems speziell ketogene Ernährung – und auch Sport positiv auf das Lipödem und auch auf Cellulite auswirken. So wie auch die Maßnahmen gegen Cellulite stoßen auch die konservativen Therapieoptionen des Lipödems an ihre Grenzen. Ihr Nutzen kann groß sein, aber sie helfen nur temporär.
Gegen die konkret schmerzhaften Beschwerden, die mit einem Lipödem, nicht aber mit Orangenhaut verbunden sind, verspricht Betroffenen auf Dauer nur eine Lipödem OP Abhilfe. Denn nur im Rahmen einer Liposuktion können die krankhaften Fettzellen des Lipödems entnommen werden.
Sich vom Lipödem verabschieden, aber nicht von der Cellulite
Und noch ein kleiner Fakt: Die Dellen oder Wellen einer Cellulite können wieder kommen, sogar nach einer erfolgreichen Liposuktion bei Lipödem oder nach einer regulären Fettabsaugung, ohne dass ein Lipödem vorliegt.
Das Gegenteil kann aber genauso gut zutreffen: Mit einer Liposuktion kann sich das Hautbild verbessern, das heißt die klassische Cellulite-Struktur vermag weniger werden. Grundsätzlich kommt es individuell auf den Körper und die Hautbeschaffenheit an. Verallgemeinernd lässt sich leider keine Aussage darüber treffen, ob sich betroffene Frauen durch eine Lipödem OP nicht nur vom krankhaften Fettgewebe, sondern auch von der celluliteartigen Haut verabschieden dürfen.
Cellulite als ästhetisches Merkmal betrifft nur die Beschaffenheit der Haut, das krankhafte Fettgewebe des Lipödems sollte Betroffenen keine Beschwerden mehr verursachen.
Zur erfolgreichen Behandlung der Beschwerden des Lipödems stehen im Sinne eines ganzheitlichen Ansatzes eine Menge Therapiemöglichkeiten zur Verfügung: Von der Lymphdrainage bis zur Lipödem OP haben alle ihren Sinn und ihre Berechtigung.
Unabhängig also davon, ob Cellulite als Begleiterscheinung des Lipödems oder ohne Erkrankung auftritt, ist es wohl lebenslanges Learning, sich so zu akzeptieren wie man (oder frau) eben ist, aber nichtsdestotrotz auf die eigene Gesundheit zu achten. Dann kann sich auch langfristig Wohlbefinden einstellen.